Das Weingut & die Reben

Das Weingut

Der Vogelsanghof ursprünglich auch als Obervogelsanghof bezeichnet liegt ca. 2 km süd-östlich von Brixen auf 720 m/ü.d.M. Er umfasst 2 ha Kulturgrund und 3 ha Wald. Auf 1,3 ha Grund, angelegt in Terrassen und Steilhängen in süd-westlicher Ausrichtung und somit sehr sonnig, wird unser Wein angebaut, wobei es vor allem in Vergessenheit geratene Rebsorten sind.

Der Weinanbau

Aufgrund der komplett natürlichen Bearbeitung des Weingutes findet man überall eine Artenvielfalt an Wildkräutern und der Boden wird von vielen Tieren und Insekten belebt, weshalb die Trauben eingenetzt werden.

Wir arbeiten komplett ohne chemischen Pflanzenschutz oder Dünger und ohne Pestizide, auch nicht mit großen Maschinen, sondern fast ausschließlich nur per Hand.

Einen natürlicheren und reineren Wein wirst DU kaum finden!

Die Reben

Alle unsere Reben sind PIWIs. Piwi steht für „pilzwiderstandsfähige“ Rebsorten die mit guten Resistenzen gegen den Echten Mehltau -Oidium und den falschen Mehltau – Peronospora ausgestattet sind und die in ihrer Qualität der traditionellen „Vitis vinifera“ Rebsorten komplett ebenbürtig sind.

Sie sind ursprünglich aus Kreuzungen zwischen europäischen und pilzresistenten amerikanischen Arten entstanden. Fast alle entstanden um die Jahrhundertwende von 1880 bis 1935 in Frankreich. Ursprünglich wollte man die Krankheitsresistenz der amerikanischen Reben und deren Reblausresistenz mit den guten Weinqualitäten der Europäersorten kombinieren. Im Großen und Ganzen bedeutet pilzwiderstandsfähig also resistent gegen die Pilzkrankheiten, die in den europäischen Weinbauregionen aber auch weltweit vorkommen.

Solche Pilzkrankheiten waren ursprünglich bei uns in Europa nicht heimisch, wurden aber im 19. Jahrhundert mit neuen Rebsorten von Nordamerika nach Europa eingeschleppt und haben sich dann explosionsartig ausgebreitet. Damals drohte der Weinbau in Europa zusammenzubrechen, auch wegen der Reblaus, die sich zur selben Zeit in Europa ausbreitete.

Seit dieser Zeit müssen alle traditionellen Reben jedes Jahr 6 bis 16 Mal, und neuerdings sogar bis zu 30 Mal (je nach Witterung) mit Fungiziden behandelt werden, denn ein Pilzbefall kann die Traubenernte komplett vernichten. Leider gelingen auch so diese Spritzmittel in unsere Gewässer und Umwelt. Dank dieser neuen/alten Piwi-Rebsorten ist es möglich einen komplett ökologischen Weinbau zu betreiben und somit ganz wenig natürlichem Pflanzenschutz wie Kupfer und Schwefel auszukommen, beides Mineralien die auch im Boden enthalten sind.

die „Weißen“

Muscaris ist eine Kreuzungskombination von Solaris und Muskateller. Diese Sorte hat eine extrem gute Resistenz gegen Peronospora (falscher Mehltau). Sie besitzt ein starkes Muskat- und Ztrusaroma, kräftig mit intensiver Säure und ist stark bukettiert.

Solaris ist eine Kreuzung von Merzling und vulgo Gm6493 (einer Sämlingspopulation).

Der Name „Solaris“ bedeutet zur Sonne gehörend, weil diese der Sorte aufgrund ihrer Kraft zu einer frühen Reife und zu einer hohen Zuckerleistung verhilft. Sie besitzt ein fruchtig, duftig und harmonisches Aroma welches jenes eines Rieslings ähnelt.

Ihr Weintyp ist alkoholhaltig, kräftig und hat einen hervorragenden Duft und viel Eleganz.

Mit seinem hohen Zuckergehalt verleiht der Wein im Verschnitt mit anderen Sorten etwas mehr Fülle.

Die Rebsorte „Johanniter“ ist eine aus dem Jahr 1968 stammende Züchtung von Dr. Johannes Zimmermann, dem ehemaligen Leiter der Rebenzüchtung des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg. Der Name wurde zu dessen Ehren vergeben. Sie ist eine Kreuzung aus Riesling x (Seyve-Villard x (Ruländer x Gutedel)).

Im Geschmack fällt der Johanniter kräftig und fruchtig aus mit Ähnlichkeiten zu Riesling und Anklängen von Ruländer und die Säure fällt niedriger aus.

die „Roten“

Die Rebsorte „Cabernet Jura“ wurde von dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blattner gezüchtet. Sie ist eine Kreuzung zwischen Cabernet Sauvignon und einer Wildrebe.

Der Wein zeichnet sich durch seine dunkle, rubinrote Farbe aus. Im Duft erinnert er an Wald-früchte, Brombeeren und Cassis, im Geschmack an einen Syrah oder Cabernet Sauvignon und er hat eine kräftige, reife Tanninstruktur.

Die Rebsorten-Neuzüchtung „Cabernet Cortis“ wurde 1982 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Sorten Cabernet Sauvignon und einer weiteren Neuzüchtung der Freiburger Wissenschaftler, der weißen Rebsorte Solaris, gekreuzt. Im Geschmack ist der Wein sehr kräftig, farbstoffreich und hat deutliche Tannine. Er verfügt über einen typischen Cabernet Sauvignon-Charakter mit in der Regel noch stärker ausgeprägtem Cassisduft und -geschmack.